Bundestagswahl 2025 – Sebastian Grässer in Graben-Neudorf 13. Januar 202513. Januar 2025 Liebe Graben-Neudorfer Bürgerinnen und Bürger,mein Name ist Sebastian Grässer, ich bin 34 Jahre alt, Unternehmer und für die Wahl am 23. Februar Ihr Bundestagskandidat für Bündnis 90/Die Grünen. Durch diese vorgezogene Bundestagswahl in den Wintermonaten sind die Möglichkeiten zur direkten Begegnung leider etwas verkürzt und eingeschränkt. Daher möchte ich Sie und Euch auf diesem Weg zu einem kleinen virtuellen Spaziergang durch die Gemeinde einladen und dabei über die politischen Themen sprechen, die mir wichtig sind. Darüber hinaus können wir uns bei unserem Stand am 25. Januar oder per E-Mail via BTWahl25@pm.me gerne direkt austauschen – ich komme auch gerne auf ein Gespräch vorbei. Hier an der Pfinzbrücke beginnen wir mit unserem Spaziergang und sind auch schon mitten im ersten Thema. Die renaturierte Pfinz ist nicht nur ein kleines Refugium für Vögel und Insekten, sondern auch eine grüne Lunge, die mit den Bäumen am Flussrand für gute Luft, Lärmmilderung und im Sommer für wichtige Kühle sorgt. Auch wenn es sich derzeit nicht so anfühlt, erinnern wir uns im Landkreis Karlsruhe an zahlreiche Hitzesommer und die damit verbundenen Belastungen – was in den kommenden Jahren erwartbar zunehmen wird. Zusätzlich zum Klimaschutz geht es also um Klimaanpassung – wie wir unsere Orte so gestalten, dass sie Starkregen, Hitzewellen und Dürrejahre gut überstehen. Bevölkerungsschutz ist die wichtigste Staatsaufgabe und braucht verlässliche, langfristige Planung und Finanzierung.Gleichzeitig sind begrünte, hitzebeständige Ortsmitten auch ein Stück Lebensqualität – Menschen halten sich dort länger auf, was dem Gemeindeleben sowie dem lokalen Handel und der Gastronomie zuträglich ist. Letztlich leben wir alle von, mit und in der Natur – sorgen wir dafür, dass wir auch gut leben! Wissen ist die einzige Ressource, die nicht verbraucht, sondern mehr wird, wenn man sie benutzt. Deshalb ist eine gute Lernumgebung mit Aufenthalts- und Spielbereichen wichtig für die kommenden Generationen. Aktuell gibt es in Deutschland aber einen milliardenschweren Investitionsstau bei der Schulsanierung – da uns die Schuldenbremse daran hindert, in die Zukunft zu investieren. Zahlreiche Studien belegen, dass in dieser Lage jeder Euro, den wir in Bildung stecken, vier bis acht Euro an Wirtschaftsleistung in der Zukunft ergibt. Darum müssen wir die Schuldenbremse reformieren und Investitionen in unser Land sowie unsere Infrastruktur ermöglichen. Bildungserfolg ist in Deutschland noch immer sehr stark vom Bildungsgrad der Eltern abhängig, was äußerst ungerecht ist und die Fähigkeiten und Talente von vielen Kindern vernachlässigt. Dabei wird durch die Digitalisierung und den damit verbundenen Veränderungen im Arbeits- und Alltagsleben die Lernfähigkeit auch im Erwachsenenalter immer wichtiger. Neue Werkzeuge und Systeme, neue Risiken durch Cyberangriffe und Datenlecks sowie große Veränderungen im Berufsbild durch künstliche Intelligenz und Augmented-Reality-Verfahren erfordern von uns allen immer wieder Fortbildung und zunehmend mehr Kompetenz im Umgang mit Technologie, im Privatleben genauso wie im Beruf. Ich sehe die Aufgabe der Bundesregierung deshalb darin, gemeinsam mit unseren europäischen Nachbarn verlässliche Regeln zu schaffen und damit die positiven Aspekte der Digitalisierung zu stärken und Schäden zu begrenzen: Schutz vor Betrugs- und Ausbeutungsmaschen sowie Überwachung, hohe Sicherheitsstandards und langlebige, leicht bedienbare Geräte, die auch zwischen verschiedenen Anbietern funktionieren. Das, zusammen mit einer guten Bildungsinfrastruktur, schafft uns Verlässlichkeit in der Veränderung. Die Lebenshilfe ist nicht nur ein wichtiger Ausbildungsbetrieb im Ort, sondern als Sozialträger ein Teil unseres sozialen Auffangsystems. Für viele Menschen ist unser Sozialstaat überlebenswichtig – wer eine Behinderung hat, kranke Angehörige pflegt oder Nachwuchs bekommt, braucht Unterstützung und Beratung. In der populistischen Debatte um den “zu teuren” Sozialstaat fehlt mir nicht nur die Menschlichkeit, sondern auch der Weitblick – statt dass die Menschen durch verlässliche Unterstützung mit ihrer Situation umgehen lernen und dann nach dem Solidaritätsprinzip andere Menschen in Schwierigkeiten unterstützen, fallen sie langfristig aus und werden zunehmend verzweifelter. Ganz klar: Kein Sozialstaat würde uns alle viel mehr kosten! Für die Zukunft habe ich im Sozialbereich in erster Linie das Anliegen, Unterstützung schnell und einfach zugänglich zu machen. Die langwierigen und komplizierten Anträge sind nicht mehr lediglich ein Ärgernis, sondern längst ein Gerechtigkeitsproblem. Wer gerade mit dem Tod eines lieben Menschen umgehen oder für die nächste Mietzahlung Geld braucht, hat nicht die Kapazität, seitenweise Anträge auszufüllen oder zu recherchieren, an welchen Stellen es für die spezielle Situation Unterstützung gibt. Ich möchte einen Staat, der mitdenkt. Als Beispiel: Die Geburt eines Kindes muss im Krankenhaus dokumentiert und der Name beim Standesamt festgelegt werden. Die Eltern beantragen dann Kindergeld und Elterngeld. Die Mutter muss entsprechende Nachweise bei der Krankenkasse einreichen. Das sind fünf Verwaltungen, die alle dieselbe Information brauchen. Wir brauchen stattdessen ein System, das den neuen Eltern alle wichtigen Informationen und Entscheidungen verständlich und gesammelt präsentiert. Damit schaffen wir nicht nur mehr Barrierefreiheit und Gerechtigkeit, sondern schaffen auch Kapazitäten in den Verwaltungen – damit die Menschen auf dem Amt wieder Zeit haben für die besonderen und schwierigen Fälle.